Tanzlinde
Tanzlinden sind kunstvoll geleitete Lindenbäume, die früher in manchen Regionen häufig der Mittelpunkt dörflicher Feste und Bräuche waren. Heute gibt es sie nur noch in wenigen Dörfern.
Sie sind ein kulturhistorisches Kleinod der Natur, ein Symbol der Lebensfreude und zugleich Zeitzeuge einer bewegten Geschichte.
Tanzen hat in Rudolstadt eine lange Tradition, die bis in die Gegenwart gepflegt wird.
So kam es, dass auf Initiative der Tanzmeisterin Eva Sollich, die seit vielen Jahren das Rudolstadt-Festival aktiv begleitet, 2014 im Areal des Heinrich-Heine-Parks eine Tanzlinde gepflanzt wurde.
Wie es die Tradition wollte, brachten viele Rudolstädter Bürger ihre Freude über die neue Tanzlinde mit Gesang und Tanz zum Ausdruck. Umso größer waren das Entsetzen und die Empörung, als nach zwei Jahren die Tanzlinde über Nacht von Unbekannten gefällt wurde.
Dank großzügiger Spenden und vieler privater Initiativen konnte nach kurzer Zeit eine neue Tanzlinde gepflanzt. Jetzt ziert sie den Garten der Thüringer Bauernhäuser, wo sie Luft und Licht zum Wachsen und Gedeihen hat. Alljährlich zum Frühlingsfest erfährt sie durch Tanzmeister aus ganz Deutschland die ihr gebührende Aufmerksamkeit beim Tanz um die Linde.